Eiskapelle am Watzmann: Malerische Wanderung von St. Bartholomä durch die wilde Natur

Beeindruckende Kulisse am Königssee

Themen in diesem Beitrag

Geschätzte Ausflugsdauer

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Besondere Aktivitäten vor Ort

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Schwierigkeitsgrad

Beste Jahreszeit

Im dritten Teil meiner Beitragsreihe „Urlaub am Königssee“ stelle ich euch heute die Wanderung zur Eiskapelle am Watzmann vor, die für mich eines der absoluten Highlights am Königssee ist.

Hoch gelegen an der Watzmann Ostwand befindet sich das tiefste dauerhafte Eisfeld der Alpen – die Eiskapelle.

Auf meiner Suche nach einem besonderen Erlebnis am Königssee bin ich vor ein paar Jahren auf diese relativ unscheinbare Wanderung aufmerksam geworden, die man von St. Barholomä aus erwandern kann. Da ich sowieso ein paar Tage Urlaub am Königssee machen wollte, habe ich die Eiskapelle also auf meine Bucketlist gepackt und die Tour für meinen zweiten Ausflugstag geplant.

Wenn du trittsicher bist und dir auch zutraust durch unwegsames Gelände zu wandern, dann solltest du dir die Eiskapelle definitiv nicht entgehen lassen und hier weiterlesen. Glaub mir, du wirst es nicht bereuen!

Halbinsel Hirschau und St. Bartholomä

Da die Eiskapelle nur von der Halbinsel Hirschau aus zu erreichen ist, reist du am besten mit einem der Schiffe an, die am Königssee verkehren.

Auf der Halbinsel angekommen, kannst du selbst entscheiden, ob du direkt zur Eiskapelle loswanderst oder zuerst die anderen Sehenswürdigkeiten auf der Halbinsel Hirschau besichtigen willst. Für die Wanderung zur Eiskapelle solltest du aber auf jeden Fall gute 3 Stunden einplanen, auch wenn die reine Wanderzeit nur knapp über 2 Stunden beträgt.

Schließlich finden sich auf dem Weg einige Stellen, die sich perfekt zum Entspannen oder einer Brotzeit eignen. Und auch an der Eiskapelle lohnt es sich ein wenig Zeit zu verbringen. Du solltest auch unbedingt die letzten Abfahrtszeiten der Schiffe beachten. Insofern empfehle ich dir, am besten gleich vormittags zur Eiskapelle zu starten.

Mehr Infos zum Ticketkauf für die Bootsfahrt und zu allen anderen Sehenswürdigkeiten bei St. Bartholomä, findest du in meinem Blog-Beitrag Ausflug nach St. Barholomä.

Wanderung zur Eiskapelle am Watzmann

Die Wanderung zur Eiskapelle an der Watzmann Ostwand ist definitiv ein wenig anspruchsvoller. Du solltest diese Wanderung nur dann machen, wenn du es dir auch zutraust, über den ein oder anderen Stein zu klettern und auf unbefestigten Wegen zu laufen.

Auf dem Weg zur Eiskapelle verlässt du im letzten Drittel der Wanderung den befestigten Weg und musst am letzten Stück auch das Flussbett des Eisgrabens überqueren, dass allerdings nicht sehr tief ist. Zumindest gibt es auf dem Weg keine steilen Abhänge, sodass keine Absturzgefahr herrscht.

Bei meiner ersten Recherche im Internet habe ich es schwieriger erwartet, als es dann letztendlich war. Auf meiner Wanderung bin ich zudem auch Familien mit Kindern und Hunden begegnet, sodass diese Wanderung auch für Familien mit etwas größeren Kindern geeignet ist.

Empfehlung: Ich empfehle dir auf jeden Fall Wanderschuhe anzuziehen, da ich auf solchen Wanderungen immer wieder Touristen sehe, die nur mit Flip-Flops laufen und sich somit einem Verletzungsrisiko aussetzen. Nehme dir auch auf jeden Fall eine Brotzeit mit, da es entlang des Weges tolle Möglichkeiten gibt, das Panorama zu genießen.

Wanderroute zur Eiskapelle bei komoot

Wie immer findest du die hier beschriebene Wanderroute in meinem meinem komoot Profil, damit du exakt die gleiche Wanderung zur Eiskapelle machen kannst. Falls du auch komoot als Ausflugs-App nutzt, kannst du dir die Tour merken oder als GPX Datei speichern.

Der vorgeplante Ausflug dauert ca. 2,5 Stunden (ohne Pausen). Folge mir gern bei komoot und erhalte weitere Vorschläge meinem komoot Profil!

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Ausgangspunkt der Wanderung: St. Bartholomä zur Eiskapelle

Da ich das Talent besitze, mir immer zu viel für einen Ausflugstag vorzunehmen, habe ich mich noch kurzfristig entschieden, zuerst zum Obersee bei Salet zu fahren. Natürlich wurde so die Zeit dann ziemlich knapp, sodass ich mich nach Ankunft auf St. Bartholomä direkt entschloss, zur Eiskapelle zu wandern, da die Zeit schon ein wenig knapp wurde. Gegen 13 Uhr auf St. Bartholomä angekommen, bin ich also direkt losgewandert, damit ich das letzte Schiff nach Schönau am Königssee nicht verpasse.

Bei jeder Bootsfahrt, die ich bisher am Königssee gemacht habe, erzählt der Kapitän nämlich immer, dass es täglich Touristen gibt, die das letzte Schiff verpassen und dann einen 3-stelligen Betrag zahlen müssen, damit sie abgeholt werden. Und dazu wollte ich definitiv nicht gehören.

Vorbei am gemütlichen Biergarten bin ich die kleine Alm entlanggelaufen, bis ich am Waldrand ankam. Von dort aus läuft man einen relativ langen Weg durch den Wald einfach nur geradeaus, bis man nach ca. 15 Minuten am ersten Ausläufer des Eisgrabens und einer Weggabelung ankommt.

Meine Empfehlung: Plane auf jeden Fall genug Zeit für die Eiskapelle ein, damit du genug Zeit hast, die Wanderung zu genießen. Am besten machst du diese Wanderung schon vormittags.

St. Johann und Paul Kapelle: Orientierungspunkt entlang des Weges

Direkt auf der anderen Seite des Eisgrabens sah ich dann die St. Johann und Paul Kapelle, die ein guter Orientierungspunkt ist, da der Weg zur Eiskapelle direkt dort entlang läuft. Die Kapelle war an diesem Tag leider verschlossen, sodass ich nur einen kurzen Blick durch das Türfenster werfen konnte.

Dort vorbei folgte ich dem Weg einfach rechts entlang den Berg hinauf. Im Grunde genommen kannst du den Weg gar nicht verfehlen, da es insgesamt nur eine einzige Weggabelung gibt. Ab hier folgt dann ein relativ anstrengender Aufstieg für die kommende halbe Stunde.

Oben angekommen wurde ich aber mit einem malerischen Ausblick in das Tal der Eiskapelle mit der imposanten Watzmann Ostwand belohnt. Glücklicherweise habe ich bei meinem Aufstieg perfektes Wetter erwischt, da dieses ja am Watzmann relativ schnell umschlagen kann.

Wanderung entlang des Eisgraben durch alpines Gelände

Sobald sich das Eisbachtal öffnet, kann man eine tolle Pause einlegen, da es hier auch entlang des Weges Sitzbänke gibt, die auf das Tal ausgerichtet sind. Das Tal ist wirklich einzigartig, da überall große Steine herumliegen, die irgendwann einmal vom Berg herabgestürzt sind.

Ab hier folgt dann der unbefestigte Teil des Weges. Zu Beginn des Tals war der Weg noch relativ gut begehbar, da der Weg von anderen Wandern ausgetreten ist und man somit eine gute Orientierungshilfe hat, wohin man laufen soll. Kurz bevor ich den Eisgraben im letzten Teil der Wanderung erreicht habe, musste ich noch einmal durch das Dickicht und ab und an auch raten, in welche Richtung es nun weitergeht.

Hier gibt es immer wieder Abzweigungen, da andere Wanderer unterschiedliche Wege eingeschlagen haben. Im Grunde genommen ist es aber egal, welchen der Wege du wählst, da dich alle zum Eisgraben führen. Gehe am besten nach deinem Gefühl, bis du das Dickicht verlässt.

Ich habe mich meist für den linken Weg entschieden und immer wieder auf meiner Wander-App nachgesehen, damit ich nicht zu weit von der Route abkomme. Wenn du dich aber nach der Eiskapelle auf der rechten Seite orientierst und dich nach den ausgetretenen Pfaden ausrichtest, kannst du dich nicht verlaufen.

Im letzten Teil der Wanderung wird es dann doch ein wenig tricky, da es keinen richtigen Weg mehr gibt. Lass dich davon aber nicht verunsichern, da es relativ einfach ist sich zu orientieren. Zur Orientierung nutzt du am besten da Schneefeld der Eiskapelle, das sich auf der rechten Seite direkt am Watzmann befindet.

Hier solltest du aber auf jeden Fall hinsehen, wo du hintrittst, da es ein wenig bergab durch das Geröll des Eisgrabens geht. Ich empfehle dir immer nur den Weg zu gehen, auf dem du dich sicher fühlst, auch wenn du dafür einen kleinen Umweg nehmen musst. Genauso habe ich es auch gemacht. Schließlich geht es ja darum, die Wanderung zu genießen und nicht so schnell wie möglich am Ziel anzukommen. Perfekt um Entschleunigung zu trainieren!

Eisgraben im Eisbachtal: Baden im eiskalten Wasser

Am Eisgraben angekommen, hast du theoretisch die Möglichkeit zu baden. Das ist tatsächlich aber nur etwas für Hartgesottene. Nach dem lohnenden Auf- und Abstieg habe ich mir direkt am Eisgraben die Schuhe ausgezogen und die Füße erst einmal ins kalte Wasser gestellt.

Da das Wasser direkt aus dem Gletscher kommt, ist das Wasser saukalt, aber erfrischend. Nach einigen Minuten Rast habe ich mich dann weiter auf den Weg in Richtung Eiskapelle begeben. Ein paar Meter weiter habe ich kaum glauben können, was ich da sah – ein Pärchen, das an einer leicht tieferen Stelle komplett im eiskalten Wasser gebadet hat. Mir war das aber definitiv zu heftig. Wenn du ein wenig abgehärtet bist, hast du hier aber sicher auch Spaß.

An einigen Stellen musst du dann vermutlich auch durch das Wasser gehen. Andere Wanderer haben zwar an einigen Stellen Übergänge durch das Wasser geschaffen, damit du nicht direkt in das Wasser steigen musst. Da der Eisgraben aber ständig in Bewegung ist, gibt es hierfür keine Garantie. Mit ein wenig Suchen findest du aber relativ einfach Stellen im Wasser, die sich problemlos überqueren lassen.

Eiskapelle Watzmann: Das tiefst gelegene Eisfeld der Deutschen Alpen

Interessanterweise benötigt man im letzten Abschnitt der Wanderung länger als man denkt, bis man die Eiskapelle erreicht. Die Eiskapelle sieht man schließlich schon von Weitem. Da ich jedoch immer auf der Suche nach dem einfachsten Weg war, habe ich doch ein wenig länger gebraucht, die Eiskapelle zu erreichen.

An der Eiskapelle im Eisbachtal angekommen, ist man eigentlich nur noch am Staunen. Alleine die Größe des Eisfeldes und auch der Eingang sind beeindruckend. Ich war zudem fasziniert davon, dass man bei einer Außentemperatur von ca. 25 °C anfängt zu frieren, da man direkt am Eisfeld steht.

Aus der Eiskapelle heraus zieht ein wirklich kalter Wind, sodass die Temperatur an dieser Stelle bestimmt unter 10 °C fällt. Obwohl die Eiskapelle zu meinem Besuch nicht ihre wahre Größe offenbart hat und nur ein kleiner Eingang mit einer Höhe von ungefähr einem Meter zu sehen war, ist die Masse des Eisfelds dennoch beeindruckend.

An der Eiskapelle und am Fuße der hohen Watzmann Ostwand, habe ich mich dann noch ein wenig hingesetzt und mit einer Handvoll anderer Wanderer den Ausblick dieses Ortes genossen. Trotz der Mühen habe ich wirklich jede Sekunde dieser Wanderung in dieser beeindruckenden Atmosphäre genossen.

Nachdem ich mich eine Zeit lang ausgeruht habe, hat der Watzmann seine berühmte Unberechenbarkeit gezeigt. In wenigen Minuten zogen die Wolken heran und es fing an leicht zu regnen, sodass ich mich wieder schnell auf den Rückweg gemacht habe. Der Rückweg war deutlich leichter zu wandern, da es fast nur noch bergab ging. Glücklicherweise hat es dann auch sehr schnell aufgehört zu regnen.

Meine Empfehlung: Packe auf jeden Fall auch eine Regenjacke ein oder zumindest wärmere Kleidung, da das Wetter dort oben schnell umschlagen kann (auch im Sommer).

Unten angekommen hatte ich dann doch noch genug Zeit, das letzte Schiff zu erreichen, sodass ich mich noch in den gemütlichen Biergarten gesetzt habe um ein kühles Radler zu genießen.

Tipp: Wenn du eines der letzten Boote zur Rückfahrt nimmst, musst du vor allem im Sommer vermutlich mit längeren Wartezeiten am Bootssteg rechnen. Insofern kann ich dir empfehlen, spätestens um 16 Uhr zurückzufahren, falls du keine längeren Wartezeiten in Kauf nehmen möchtest.

Eiskapelle Fakten und Entstehung

Die Eiskapelle hat ihren Namensursprung von ihrem Aussehen im Inneren, da sie mit ihrer kuppelartigen Innenform an eine Kapelle erinnert. Sie ist das tiefst gelegene Schneefeld der deutschen Alpen. Im Winter und Frühjahr wird das Eisfeld der Eiskapelle von dutzenden Schneelawinen gespeist, die von der Ostwand des Watzmann herunterstürzen.

Im Inneren des Schneefelds bildet sich mit der wärmeren Zeit ein Hohlraum, da das Wasser durch den Eisgraben in Richtung Tal bis zum Königssee abfließt. Sobald sich der Schnee zurückzieht, öffnet sich das Schneefeld am Hohlraum, sodass ein immer größeres Tor entsteht.

Weitere Infos zur Eiskapelle

Je nach Jahreszeit kann es sein, dass man weiter hinauf wandern muss, bis man den Eingang der Eiskapelle erreicht. Dabei gilt, dass die Eiskapelle vermutlich größer ist, wenn sie sich weiter zurückgezogen hat. Je weiter das Schneefeld herunter ragt, desto kleiner wird der Eingang. Übrigens wird davor gewarnt das Schneefeld zu betreten, da man einbrechen kann. Ich habe dennoch ein paar Wanderer gesehen, die sich auf das Eisfeld hinauf getraut haben.

Empfehlen würde ich dir das aber nicht, da die Eiskapelle ständig einsturzgefährdet ist und davor eindringlich gewarnt wird. Auch vor einem Hineingehen kann ich dir nur abraten, da aufgrund der Einsturzgefahr jederzeit schwere Eisbrocken hinunterfallen können. Selbst wenn die Versuchung groß sein mag, ein tolles Foto für Instagram & Co. zu machen.

Beste Reisezeit um zur Eiskapelle zu wandern

Der beste Zeitpunkt um zur Eiskapelle am Watzmann zu wandern, liegt irgendwo zwischen spätem Frühling und frühem Herbst. Im Winter würde ich dir nicht unbedingt empfehlen hierher zu kommen, da Lawinengefahr herrscht und der Aufstieg hierher vermutlich sehr mühsam ist.

Hier kommt es zudem auf deine Prioritäten an. Möchtest du möglichst wenige Wanderer auf dem Weg treffen, kann ich dir den späten Frühling im Mai empfehlen. Meistens ist hier noch nicht so viel los. Dafür wird die Eiskapelle aber vermutlich nur einen kleinen Eingang haben, der nicht so imposant ist wie zu den anderen Zeiten.

Ich habe meine Wanderungen hierhin in verschiedenen Frühlings- und Sommermonaten gemacht und fand den September bisher am besten, da nicht mehr so viele Touristen am Königssee sind und die Eiskapelle dennoch schön anzusehen ist.

Möchtest du die Eiskapelle jedoch in imposanter Größe erleben, solltest du am besten im frühen Sommer anreisen, also nicht zu spät. Im Herbst gibt es zwar nicht so viele Besucher, dafür ist das Wetter aber unbeständiger und die Eiskapelle hat sich mittlerweile stark zurückgezogen.

Um die Eiskapelle also in ihrer imposanten Größe zu erleben, eignet sich am besten ein sonniger Tag im frühen Sommer. Letztlich geht es jedoch um das Erlebnis und alleine die tolle Atmosphäre des Eisbachtals ist immer einen Besuch wert!

Unbedingt lesen: Weitere Empfehlungen für die besten Ausflüge rund um den Königssee

Die besten Ausflugsziele am Königssee in Bayern

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